Ganztagsausbildung


Feuer in einer Werkstatt – Kinder sind vermisst

Die Aufgaben für die freiwilligen Feuerwehren werden immer komplexer. Mit speziellen Ausbildungstagen bereiten sich die Kameradinnen und Kameraden darauf vor.
Die Ortsfeuerwehren Lübben/Stadt, Lubolz, Radensdorf und Treppendorf haben am Samstag gemeinsam geübt. Das theoretische Wissen wurde am Nachmittag während einer praktischen Einsatzübung vertieft mit folgendem Szenario: In der Werkstatt der Bäuerlichen Produktionsgemeinschaft im Ortsteil Lubolz ist ein Feuer ausgebrochen. Mehrere Personen werden vermisst. Und was ist mit den Kindern, die im Betrieb zu Besuch sind?
Mädchen und Jungen der örtlichen Jugendfeuerwehr sind in die Rolle der Besucher geschlüpft. Nur wenige Minuten nach der Alarmierung waren die ersten Feuerwehrfahrzeuge vor Ort. Maik Köllnick hat den Einsatz geleitet. Er machte sich ein Bild von der Lage, teilte die einzelnen Gruppen ein. Der erste Trupp mit Atemschutzgeräten geht in die brennende Halle. Vor lauter Qualm sehen die Feuerwehrleute kaum ihre Hand vor Augen. Psychische und physische Schwerstarbeit für die Retter. Nach wenigen Sekunden finden sie die Kinder und bringen sie ins Freie. Andere Trupps holen später noch weitere Personen aus der brennenden Werkstatt.
Das Feuer hat inzwischen auf die angrenzende Wiese übergegriffen. Zusätzliche Einsatzkräfte sind nötig. Fast 50 Kameradinnen und Kameraden aus vier Ortsfeuerwehren waren bei der Übung dabei. Sie haben das Feuer nicht nur vom Boden aus, sondern auch aus der Luft bekämpft. Die Wasserversorgung musste aus Flachspiegelbrunnen über eine längere Wegstrecke gesichert werden. Auch das muss regelmäßig geübt werden. Die Einsatzübung sei zudem eine gute Gelegenheit gewesen, sich mit der geliehenen Drehleiter vertraut zu machen, wie Lübbens Ortswehrführer Hagen Mooser sagt. Denn der Bronto Skylift des Löschzugs der Kreisstadt Lübben ist derzeit zur Jahresrevision.
Ganztagsübungen wie am Samstag in Lubolz sind wichtig und können helfen, im Ernstfall Leben zu retten. "Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte verschiedener Wehren kann nur in der Praxis geübt werden", sagt Hagen Mooser. "Wir brauchen möglichst viele Feuerwehrleute in den Ortswehren der Stadt Lübben, die mit der Technik vertraut sind und Abläufe optimal beherrschen." Hintergrund ist, dass die Tageseinsatzbereitschaft in den einzelnen Wehren nicht immer gewährleistet werden kann. Deshalb wurde erstmals auch die Feuerwehr aus Treppendorf in die Ganztagsübung einbezogen.
"Alle Einsatzkräfte haben ihr Bestes gegeben, sagt Lübbens Ortswehrführer. "Sie erhalten Hinweise, was noch verbessert werden kann." Führungskräfte der Feuerwehr hatten die Übung beobachtet und sich Notizen gemacht.
A. Staindl/asd1











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