Bilder vom Spreetreiben 2017


Das Spreetreiben in Lübben hat zahlreiche Zuschauer ans Wasser gelockt. 56 Frauen und Männer – vorwiegend Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren Luckau und Lübben sowie von Wasserwachten – beteiligten sich an der traditionellen Veranstaltung. Sie bewältigten die Wasserstrecke zwischen der Spree-Lagune und der Feuerwache teilweise wandernd.
Zehn Grad über null, vier Grad Wassertemperatur und Sonnenschein. Fast optimale Bedingungen zum Anbaden für Hartgesottene – auch wenn sich der Frühling am Samstag kräftig meldete. Ein wenig müssen sich die anderen Wasserratten noch gedulden.
56 Frauen und Männer gingen dennoch schon am Samstag in die Spree.: nicht in Bikini oder Badehose, sondern mit schützenden Neopren- oder Tauchanzügen. Einige hatten sich zudem kostümiert. Helmut Schlee verzichtet traditionell auf die wärmende Hülle. Der 61-Jährige aus Finsterwalde stieg nur mit Badehose und Badekappe bekleidet ins Wasser an der Spree-Lagune. Und die Luckauer Feuerwehr zeigte wieder im wahrsten Sinne des Wortes Flagge. Ortswehrführer Ralf Spruch trug sie voran.
Hunderte Zuschauer säumten das Ufer oder standen dicht gedrängt auf der längsten Holzbrücke im Spreewald. Sylvia Lehmann, Vorsitzende des Tourismusvereins Lübben und Umgebung, ist froh, "dass Lübben von Beginn an der Austragungsort des Spreetreibens ist". Das Spreetreiben ist so etwas wie der inoffizielle Start in die neue Tourismussaison. Am Samstag fand die elfte Auflage statt.
Die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreisverband Fläming-Spreewald und die Freiwillige Feuerwehr Lübben organisierten die Veranstaltung. Und die ist Übung, Spaß und Unterhaltung zugleich. "Das Spreetreiben ist ein Stück Gaudi, für die Rettungskräfte aber auch eine gute Möglichkeit zu zeigen, wie leistungsfähig sie sind", sagte Elke Vogt. Die Vize-Präsidentin des DRK-Kreisverbands machte darauf aufmerksam, dass Einsatzkräfte in der Lage sind, Menschen in Not aus dem Wasser zu retten. Wie das geht, wurde am Samstag mit kleinen Einsatzübungen demonstriert.
Auch das jährliche Spreetreiben gibt ein klein wenig Einblick in die Arbeit. Die Wasserwacht feiert in diesem Jahr ihren 131. Geburtstag, das Deutsche Rote Kreuz sogar das 150. Jubiläum, wie Harald-Albert Swik sagte. Der Vorsitzende des Kreisverbands versicherte: "Auf das DRK kann man sich verlassen."
Wasserscheu und kälteempfindlich sind die Frauen und Männer des Verbands ohnehin nicht. Wie die anderen Teilnehmer stürzten sie sich mutig und mit lautem Geschrei ins Wasser an der Spree-Lagune. Den Wasserweg bis zur Hauptschleuse legten die Teilnehmer teilweise wandernd zurück. Der Wasserstand machte es möglich. Luckaus Bürgermeister Gerald Lehmann (parteilos) mischte sich wie schon während der vergangenen Jahre unter die Teilnehmer. Für den ambitionierten Triathleten stand "der Spaß im Mittelpunkt, auch wenn man eine Übung immer ernst nehmen muss". Lübbens Kämmerer Lutz Gottheiner zog es vor, die Teilnehmer vom Ufer aus zu beobachten. Er überbrachte die Glückwünsche der Stadt zum 150. Geburtstag des DRK.
Etwa einen Kilometer hatten die Teilnehmer im Wasser zurückzulegen. Helmut Schlee war einer der Ersten am Ausstieg an der Feuerwache. Er richtete sich auf, machte ein paar Armbewegungen zur Lockerung und schaute stolz zu den zahlreichen Zuschauern, die am Ufer warteten. Denen warf er ein freundliches "Hallo, guten Tag" entgegen. Die Leute klatschten. Der 61-Jährige genoss das Bad in der Menge sichtlich, schnappte sich seinen Rucksack und verschwand zum Umkleiden in der Feuerwache.
Inzwischen hatten auch die anderen Teilnehmer das Ufer erreicht. Mit dem bekannten Kinderlied "Laurentia" und dem dazugehörigen Tanz boten sie den Zuschauern auch zum Abschluss des Spreetreibens beste Unterhaltung.
Andreas Staindl






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